Die Schnur reißt, der Haken oder sogar der komplette Kunstköder verbleibt im Maul des Fisches. Was passiert mit dem Fisch ? Es sollte eigentlich beim Angeln nicht passieren, dennoch kommt es vor. Wird der Fisch mit dem Haken im Maul verenden ?
Professor Dr. Robert Arlinghaus schrieb in Rute & Rolle (12/2017) über ein wissenschaftliches Experiment mit Hechten. Wobbler wurden im Maul und im Schlund verhakt. „Innerhalb von 14 Tagen lösten sich sage und schreibe 95 Prozent aller Wobbler von den Hechten. Auch die tief Verankerten lösten sich nach einiger Zeit, die meisten sogar innerhalb weniger Tage.“
Wie bei einem Aal ein tief sitzender Haken binnen zwei Wochen durch die Haut austritt, wurde seinerzeit im Sonderheft der Zeitschrift BLINKER „Der Aal“ beschrieben.
Daneben wird gesagt, dass Fische einen aggressiven Magensaft hätten, der Angelhaken zersetzen könne. Kleinere schnell rostende Haken ohne jegliche Veredelung wären dann von Vorteil. Dennoch halte ich eher ein aktives Scheuerverhalten der Fische für viel entscheidender. Steine, Wurzeln im Gewässer bieten vielfältige Möglichkeiten, um einen Hakenschenkel und die Hakenspitze zu schwächen.
Die Bilder in diesem Beitrag zeigen, dass Fische auch verenden. Ein Vereinskollege hat mir das Material dankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Wir sehen deutlich den kleinen Wirbel, an welchen eine dünne monofile Hauptschnur (schätzungsweise 20er oder 25er) geknotet wurde. Ein obligatorisches Stahlvorfach vor der Hauptschnur fehlt. Das durch den Köderfisch gezogene Getüddel hat vermutlich beim Hecht für Verletzungen und Blutverlust im Kiemenbereich gesorgt. Bei der Waidgerechtigkeit kommt es also auf den Angler an.