Es ist Ende Mai. Ein paar Tage Fliegenfischen in der Fränkischen Schweiz stehen ins Haus. Die Püttlach, ein Nebengewässer der Wiesent, ist ins Auge gefasst – Kalkgebiet und reines Salmonidengewässer.
Leider ist das Pflanzenwachstum im Gewässer aufgrund hoher Nährstoffeinträge vollkommen aus den Fugen geraten. Aber das Problem ist anderen Ortes in Deutschland genauso brisant.
Die Püttlach ist reine Kunstköderstrecke. An meinem Abschnitt wäre neben der Fliegenrute noch der Spinnköder mit Einzelhaken erlaubt. Doch ich bin wegen des Fliegenfischens gekommen.
Die Wochenkarte kostet für meine Strecke 75 Euro. Das Mindestmaß der Bachforellen liegt bei 30 cm. Ich angele mit einer Fliegenrute der Klasse 5 und schwimmender Schnur, setze nur Trockenfliegen ein. Das Vorfach ist aus etwa 50 cm 35er, 50 cm 30er, 50 cm 25er und circa 80 cm 20er Monofil geknotet. Die starke Spitze ist wegen des allgegenwärtigen Hahnenfusses notwendig. Mit etwas Augenmaß werfe ich gezielt größere Fische an. Eine „Rotgetupfte“ von 36 cm ist dabei.
Und dann komme ich eines Abends, flussabwärts laufend, an eine Verengung. Ein Baum steht auf meiner Seite mit den Füssen direkt im Wasser. Und genau davor(!) dreht das Wasser zurück. Biss und sofort Abriss der 20er Vorfachspitze.
Was ist zu tun ? Ich knote ein komplett neues Vorfach mit 25er Spitze und warte fast eine Stunde. Die Trockenfliege setzt wieder links neben dem Baum auf dem Wasser auf und wird wegen der schwimmenden Fliegenschnur zurückgehalten und langsam nach rechts über die tiefe Gumpe eingedreht. Ein zweiter Wurf ist notwendig – Biss.
Irgendwo in der Tiefe steht der Gegner unbeweglich und wie in Beton gegossen. Plötzlich und unerwartet ist auch mein 25er Vorfach gesprengt. Mein Piercing kann die Forelle recht schnell wieder loswerden. Der im Fisch verbleibende Haken wird in der Regel binnen Tagen bis einiger Wochen wieder abgestreift, ausgespuckt, bzw. zersetzt. Und ja, sie so groß geworden, weil sie bisher alle Angler ausgetrickst hat – mich leider auch.
Zum Abschluss meiner Angel-Kurzreise geht es an die Ulster in der Rhön. Die Tageskarte für die Strecke um Tann kostet 20 Euro, drei Salmoniden kann man pro Tag entnehmen. Ich erlebe wunderbare Fischwaid.
Impressionen: Salmoniden in der Felda – Kaltennordheim – Rhön