April 2017, Angeln auf Meerforelle an der Flensburger Förde
Das Wetter ist alles andere als angenehm. Die ganzen Tage herrscht steifer Westwind mit ordentlichen Sturmböen dazwischen. Immer wieder kommen Schauer herunter, heute sogar durchmischt mit Graupeln. Und es ist lausig kalt.
Von Meerforellenfängen hört man wenig. Ich kann auch keinen Fang bei dutzenden Anglern an der Küste sehen. Die meisten Angler sind mit einer Spinnrute unterwegs. Dennoch habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich eine Meerforelle mit der Fliegenrute fangen will. Leichtes Gerät, direkter Drillkontakt aus der Hand. Das muss doch zu machen sein.
Als Gerät setze ich eine normale 3 m lange Einhand-Fliegenrute Klasse 6-8 ein, Rolle Klasse 7-8 Large Arbor mit fast genau 10 cm Durchmesser, Vollschnur WF 8 intermediate, 135 m Geflochtene als Backing, Vorfach geknotet aus circa 1 m 40er + 1 m 35er + 1 m 30er als Spitze. Die 30er Spitze ist etwas wuchtig. Bei dem aufgewühlten Wasser sollte das aber nicht stören. Sicherheit ist mir wichtiger.
Das Werfen gestaltet sich seit Tagen schwierig, weil sich die Schnur wegen der Böen kaum unter Kontrolle halten lässt. Ich begegne Wurfcracks. Mit gekonntem Doppelzug feuern sie ihre Schnur trotz des Windes athletisch auf unglaubliche Weiten raus. Deren Blick ist ebenfalls in die Ferne gerichtet. Ich bekomme vereinzelt Meerforellen auf nur 5 bis 10 Metern Entfernung zu Gesicht. Soll ich mich jetzt mit klammen Fingern, nass und im Wind frierend zu Weitwürfen hinreißen lassen ? Eher nicht. Ausdauer zählt.
Und heute hat es geklappt – kein großes Exemplar, dafür aber im schönen Schuppenkleid und mit lachsrotem Fleisch.
Hinweis: Als Angler mit Fischereischein aus NRW habe ich 10 Euro Fischereiabgabe für Schleswig-Holstein entrichtet (komplettes Jahr 2017). Das geht ganz praktisch online: https://serviceportal.schleswig-holstein.de/Verwaltungsportal/Service/Entry/Fisch