Bleifrei angeln

Pilker
Pilker aus Stahl

Dänemark machte es vor mehr als 25 Jahren vor. Bleihaltige Produkte wurden dort aus den Angelfachgeschäften verbannt – egal ob im Innland hergestellt oder importiert. Jetzt hat die EU-Kommission Anfang 2025 einen Entwurf für das Bleiverbot beim Angeln veröffentlicht. Ich bin mir sicher: Das kommt in kurzer Zeit mit kleinen Übergangsphasen europaweit auf uns Angler zu.

Beschwerungen
Beschwerungen non-toxic

Blei und Bleiverbindungen sind giftig. Bei Fischen könnten diese während der Nahrungsaufnahme, vielleicht sogar über die Kiemen, in den Organismus gelangen. Die Gefährlichkeit von Blei und anorganischen Bleiverbindungen in Gewässern ist seit Jahren ein Zankapfel. Ich sehe das nüchtern. In meiner Jugendzeit existierte das Problem einfach nicht, weil Angler sich darüber keinerlei Gedanken machten. Jetzt sind wir alle für solche Themen sensibilisiert. Und wenn wir Angler unsererseits den Eintrag von Blei in Gewässer stoppen können, warum sollten wir es nicht tun ? Ich stelle mein Verhalten und mein Gerät langsam aber sicher um – fertig.

Als Ersatzmaterialien fallen mir ein:

  • Wolfram: Das Metall Wolfram (englisch Tungsten, 19,25 g/cm³) ist schwerer als herkömmliches Blei. Im Vergleich zu Tungsten bringt Blei nur 11,34 g/cm³ auf die Waage. Angelgewichte aus Tungsten sind teurer, weil das Ausgangsmaterial mehr kostet und die Verarbeitung z.B. wegen des höheren Schmelzpunktes komplizierter ist.
    • Zwei Varianten mit Wolfram: Tungsten Resin besteht aus Wolframpulver und duroplastischem Harz. Die knetbare Abwandlung, auch als „Putty“ bezeichnet, ist ein Gemisch aus Wolframpulver und formbarer Masse
  • Eisen bzw. Stahl, Stein, Zinn, Messing und sogar Glas (Angler setzen sogenannte Tremarella-Glasgewichte am Forellenteich ein.)
  • Zamak: Damit werden Legierungen bezeichnet, die hauptsächlich aus Zink bestehen und für den Zinkdruckguss verwendet werden.
Bleischrot
Bleischrot

Bleigewichte, Blei-Pilker, bleihaltige Jighaken müssen nicht sein. Es gibt ganz tolle Alternativen. Ich bin mir sicher, dass der Handel sich schnellstens komplett umstellen wird. Leider fehlen auf den Verpackungen oft genaue Materialangaben. Der Angler stochert im Fachgeschäft folglich im Dunkeln, wenn das Ausgangsmaterial nicht sofort erkennbar ist (siehe mein Bild vom Pilker oben, wo ich dem Lack mit einer Feile zu Leibe rückte). Oft kann sich der Käufer nur auf die Aufschrift „bleifrei“ oder „non toxic“ verlassen. Größere Ersatzprobleme hatte ich mit Schrotblei. Das Bleifrei-Angebot ist augenblicklich in Deutschland noch recht mau. Dennoch habe ich eine etwas teurere typische Runddose bestellen können.