Im Erzgebirge gehen die ganzen Tage immer wieder Schauer nieder. Normalerweise ist das Wasser glasklar, jetzt ist es meist trüb. Die ins Visier genommenen Bachforellen steigen nicht einmal nach den im Wasserfilm landenden Maifliegen. Dabei sind die Bachläufe hier Ende Mai und Anfang Juni die idealen Strecken für Trockenfliegenfischer. Was kann ich tun ?
Zuerst einmal binde ich am Morgen ein halbes Dutzend sehr buschige „Bivisible“ auf 10er Haken. Die haben so viel Auftrieb, dass ich sie im Wasserfilm zupfen kann. Bewegung erregt Aufmerksamkeit, so mein Plan. Leider sind die Bachforellen von meiner tollen Idee nicht so begeistert. Nur die Untermaßigen fallen darauf rein. Wenn ich diese Fliege aber etliche Male ausgeworfen habe, dann ist der Fettfilm hin, und die Trockenfliege kann etwas versunken kurz unter der Wasseroberfläche eingestrippt werden. Das bringt bessere Fische an den Haken.
Nach dieser Erfahrung ist der Schritt zur reinen Reizfliege nicht mehr weit. Mein Muster bleibt beim Einstrippen so rund fünf Zentimeter unter der Wasseroberfläche; also etwas tiefer. Erste Bisse sind vielversprechend. Das Abendessen will dies Jahr erarbeitet werden.
Eine Woche später dreht sich das Bild. Das Wasser wird klarer, die Bachforellen pflücken Maifliegen von der Oberfläche. Meine Trockenfliegen biete ich keinesfalls per „Dead Drift“ an. Mit etwas Bewegung verführe ich die Fische größer 30 cm.